BLUMENGEFLÜSTER

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Osmanische Handschriften | Universitätsbibliothek Kiel | Deutschland | 2007

Blumensprache | Vergissmeinnicht Blumensprache
Vergissmeinnicht

Mine - Vergissmeinnicht in Constanta, Rumänien

Fundstücke

Mappe, grau / blau, Innennaht zum Teil defekt 5 Bögen, handgeschöpftes Papier, Bögen sind in der Mitte gefaltet. 3 Bögen am Rand verklebt, Reste von Blumenteilen, verschmutzt, starke Faltspuren
Blumenabbildungen: Monotypyen von Hirtentäschelkraut, Vergissmeinnicht, Klee, Gras, Schwarzer Rettich

Fundort

Handschriften Abteilung Osmanische Handschriften insa Briefsammlung (um 1110 / 1697), Universitätsbibliothek Kiel, Deutschland, 7.1.2007


Um die Gefangenen leichter und bequemer verwahren zu können,
haben sie überall in den Städten spezielle Händler
für den Kauf und Verkauf von Menschen.
Diese haben wie Händler von anderen Waren
königliche Privilegien,
die ihnen erlauben, jeden beliebigen Gefangenen,
gleichgültig wer ihn gefangen hat,
zu kaufen, zu verkaufen, zu verpfänden oder auszulösen.
Das tun sie nicht nur in den Städten,
sondern sie ziehen auch mit dem Heer ins Feld
und führen dabei Ketten mit,
um die Gefangenen direkt aus den Händen der Häscher zu kaufen.
Diese können nämlich die Gefangenen nicht bei sich behalten
und verkaufen sie daher sofort.
Jene Händler kaufen sie also auf,
und halten sie, indem sie sie in Ketten legen,
jeweils zehn oder zwölf pro Kette. Mine, Blatt 4
Um die Gefangenen leichter und bequemer verwahren zu können, haben sie überall in den Städten spezielle Händler für den Kauf und Verkauf von Menschen. Diese haben wie Händler von anderen Waren königliche Privilegien, die ihnen erlauben, jeden beliebigen Gefangenen, gleichgültig wer ihn gefangen hat, zu kaufen, zu verkaufen, zu verpfänden oder auszulösen. Das tun sie nicht nur in den Städten, sondern sie ziehen auch mit dem Heer ins Feld und führen dabei Ketten mit, um die Gefangenen direkt aus den Händen der Häscher zu kaufen. Diese können nämlich die Gefangenen nicht bei sich behalten und verkaufen sie daher sofort. Jene Händler kaufen sie also auf, und halten sie, indem sie sie in Ketten legen, jeweils zehn oder zwölf pro Kette. Mine, Blatt 4

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„Mine“ | 5 Bögen Japan-Papier gefaltet | Tusche, Blumenreste | 28,4 x 34,2 cm | 2007

  • Blatt 1:

    Hirtentäschelkraut: Auszug aus einem alten rumänischen Lied, das die Liebe der Eltern zu ihren Kindern besingt
  • Blatt 2:

    Klee: Beschreibung der Gefühle einer Person, die überfallen und entführt wird
  • Blatt 3:

    Vergissmeinnicht ohne Wurzel: Mioara (rumänischer Mädchenname) wird Mine Vergissmeinnicht (türkischer Mädchenname), Interieurbeschreibung aus dem Harem
  • Blatt 4:

    Gras: Handel und Sklaventransport
  • Blatt 5:

    Schwarzer Rettich: Zukunftswünsche

Analyse

Analyse

Einen Hinweis zur Herkunft der Autorin gibt der niedergeschriebene Anfang eines rumänischen Volksgedichtes. Der Namen Mioara verweist auf rumänische Wurzeln. Bemerkenswert ist die Erwähnung von Abraham und Sarah, der Beschreibung nach eine Anspielung auf die Ikone »Filoxenia lui Avraham«. Interessante Aufschlüsse könnten die Beziehungen der abgebildeten Pflanzen zu den nebenstehenden Texten geben. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Konvoluts ist bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.
Einen Hinweis zur Herkunft der Autorin gibt der niedergeschriebene Anfang eines rumänischen Volksgedichtes. Der Namen Mioara verweist auf rumänische Wurzeln. Bemerkenswert ist die Erwähnung von Abraham und Sarah, der Beschreibung nach eine Anspielung auf die Ikone »Filoxenia lui Avraham«. Interessante Aufschlüsse könnten die Beziehungen der abgebildeten Pflanzen zu den nebenstehenden Texten geben. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Konvoluts ist bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.
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Installation „Mine“ in der Ausstellung „Sultan und Rosinen“ | Museul del Arta | Constanta, Rumänien | 2007