BLUMENGEFLÜSTER

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Muzej Sarajeva | Sarajevo, Bosnien-Herzegowina | 2011
Karte Balkan | Tusche und Aquarell auf Transparentpapier | 29,6 x 21 cm | 2022

Zulaikha | Einführung

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Muzej Sarajeva | Sarajevo, Bosnien-Herzegowina | 2011
Karte Balkan | Tusche und Aquarell auf Transparentpapier | 29,6 x 21 cm | 2022

Brieffragmente vom Balkan

Eine Sammlung fiktiver autobiografischer Aufzeichnungen von drei Frauen, Blumenzeichnungen und Handschriften, die in der Zeit des Osmanischen Reiches auf dem Balkan gelebt haben könnten. In den Aufzeichnungen der Frauen ist die Anspielung auf „Zulaikha“ ein verbindendes Element. Ein Motiv, das in der Tora, der Bibel, dem Koran und der islamischen Mystik eine herausragende Rolle spielt. Die Autorin mit der Hyazinthe schildert in einer der Aufzeichnungen, dass sie als verheiratete Frau „wie einst Zulaikha“ einen jungen Mann begehrte.
Eine Sammlung fiktiver autobiografischer Aufzeichnungen von drei Frauen, Blumenzeichnungen und Handschriften, die in der Zeit des Osmanischen Reiches auf dem Balkan gelebt haben könnten. In den Aufzeichnungen der Frauen ist die Anspielung auf „Zulaikha“ ein verbindendes Element. Ein Motiv, das in der Tora, der Bibel, dem Koran und der islamischen Mystik eine herausragende Rolle spielt. Die Autorin mit der Hyazinthe schildert in einer der Aufzeichnungen, dass sie als verheiratete Frau „wie einst Zulaikha“ einen jungen Mann begehrte. Diese Situation greifen die anderen zwei Autorinnen auf. Die Übersetzungen der Schriftstücke sowie weitere vertiefende Informationen zu den einzelnen Frauen sind einem Handout zu entnehmen, das zur Arbeit gehört. Ob es sich bei den Frauen um reale oder fiktive Personen handelt, bleibt offen. Die Arbeit blickt auf die Geschichte einer Region, in der in den 1990ger Jahren ein brutaler Bürgerkrieg tobte. In dem Krieg wurde die Zugehörigkeit zu einer Religion als ein zentrales identitätsstiftendes Element missbraucht.

… wer aber sah
auf Zulaikhas zerrissenes und zerstörtes Herz? Titel der Ausstellung im Historischem Museum in Sarajevo
… wer aber sah
auf Zulaikhas zerrissenes und zerstörtes Herz? Titel der Ausstellung im Historischem Museum in Sarajevo

Quellnachweise:

Quellenangaben zu Zulaikha in der jüdischen, christlichen, islamischen und Sufi Tradition

  • Tora und Bibel: 1. Moses 39, 1 – 20
  • Koran: Sure 12, Joseph, 21 – 35; 50 – 52
  • Mevlana Dželaludin Rumi: Mesnevija VI, 4020 – 4035

Ausstellung im Muzej Sarajeva

Installation mit Zeichnungen, Schriftstücken und Sound im Historischen Museum in Sarajevo, im Rahmen von dem Sarajevo Winter Festival 2011 kuratiert von Majda Turkić

Rundgang durch die Ausstellung

Im Zentrum der Altstadt von Sarajevo liegt das Historische Museum. Der Besucher kommt aus den winkeligen Gassen in eine mächtige Halle. Eine Holzgalerie unterteilt den hohen Raum. Der Besucher hört die Stimmen von drei Frauen, es sind Gedichte, die sie sprechen, in bosnischer, serbischer, kroatischer Sprache.
Im Zentrum der Altstadt von Sarajevo liegt das Historische Museum. Der Besucher kommt aus den winkeligen Gassen in eine mächtige Halle. Eine Holzgalerie unterteilt den hohen Raum. Der Besucher hört die Stimmen von drei Frauen, es sind Gedichte, die sie sprechen, in bosnischer, serbischer, kroatischer Sprache. Drei Banner hängen an der Stirnseite der Halle von der Galerie herab. Sie zitieren Textstellen aus der Tora, der Bibel, dem Koran und ein Gedicht von Mevlana Rumi aus der Josef-Geschichte. Das zentrale Motiv dieser Textstellen ist, dass eine verheiratete Frau ihren jungen, attraktiven Sklaven begehrt. Neben den Zitaten hängen Informationstafeln, die dem Besucher einen Einblick in die religiösen Textauslegungen im Judentum, Christentum, Islam und der islamischen Mystik zu „Zulaikha, der Frau des ägyptischen Statthalters“ geben. An die Quergalerie schließt sich ein kleiner Gewölberaum an, der sich zur Straße hin mit einer Glaswand öffnet. In Glasvitrinen sind die Aufzeichnungen, Blumenzeichnungen und Handschriften der Autorinnen einzusehen, denen der Besucher in der Haupthalle bereits gelauscht hat. Informationstafeln erläutern, woher die Fundstücke stammen und wovon die Texte erzählen.
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Impressionen der Installation „… wer aber sah auf Zulaikhas zerrissenes und zerstörtes Herz?“ im Muzej Sarajeva | Sarajevo, Bosnien-Herzegowina | 2011


Die Stimmen von Mejra, Nevena und Sumbül

Drei Stimmen, drei Frauen, drei Sprachen. In kurzen Textpassagen sprechen sie von ihrer Kindheit, Gewalt, Deportation aber auch von Hoffnungen, Glauben und Begehren. Drei Stimmen verflochtener Erinnerungen. Die vierte Stimme ist die Musik, die alle Stimmen mit sich trägt.

Sprecherinnen

Mejra: Emina Baručić (bosnisch)
Nevena: Ivanka Sucić (kroatisch)
Sumbül: Milka Opančarev (serbisch)

Musik

Tambur: Mustafa Sarişin
Tontechnik: Sören Schrader

Besonderer Dank gilt Rastislava Mirković.

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»Mejra, Nevena und Sumbül“ | Texte gesprochen von Emina Baručić, Ivanka Sucić und Milka Opančarev | Musik von Mustafa Sarişin | 13,18 min. | 2010